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56 5 Der Pharao – Gott und König Gise im Jahr 2457 v. Chr.: Der Bauer Menes sitzt mit seiner Enkeltochter Taheb in einer kleinen Lehmhütte am Rande der Stadt. Taheb muss immer an ihren Vater denken, den sie schon lange nicht mehr gesehen hat. Q 1 Eingeweidesarg des Tutanchamun (14. Jahrhundert v. Chr.) aus Gold, Halbedelsteinen und Glas. Geier und Kobra auf der Stirn waren Zeichen seiner Herrschaft. Krummstab und Geißel, eine Art Peitsche, waren Symbole für Macht und verliehen Kraft und Schutz. Der umgebundene Bart und das Kopftuch waren ebenfalls Kennzeichen der Macht. Taheb: „Weißt du, wann mein Vater endlich zurückkehren wird? Er ist doch schon über zwei Monate fort.“ Menes: „In der Regenzeit gibt es für deinen Vater hier bei uns keine Arbeit, denn alle Felder sind überschwemmt. Er muss deshalb beim Bau der Pyramide mithelfen. Die Grabstätte unseres Pharaos soll noch in diesem Jahr fertig werden.“ Taheb: „Alle reden über den Pharao, dabei habe ich ihn noch nie gesehen. Außerdem verstehe ich nicht, warum ein einzelner Mensch ein so riesiges Grab benötigt.“ Menes: „Der Pharao ist kein normaler Mensch, er ist unser König und unser Gott.“ Taheb: „Der Pharao ist ein Gott?“ Menes: „Er ist der Sohn des Sonnengottes und unser Oberster Priester. Durch ihn sprechen die Götter zu uns. Deshalb kann der Pharao auch niemals einen Fehler machen. Nach seinem Tod wird er dann selbst ein Gott. Vom Totenreich aus schaut er auf Ägypten und beschützt seine ehe maligen Untertanen.“ Taheb: „Und wozu dient die Pyramide?“ Menes: „Sie soll seinen toten Körper schützen, den er zum Weiterleben im Totenreich braucht.“ Taheb: „Aber warum muss mein Vater beim Bau der Pyramide mithelfen?“ Menes: „Nun, der Pharao ist unser König. Du und ich und alle anderen Menschen in Ägypten gehören ihm. Auch das ganze Land ist sein Eigentum. Deshalb müssen die Befehle des Pharaos immer befolgt werden.“ Taheb: „Niemand darf einem König widersprechen?“ Menes: „Niemand. Der König bestimmt alle Gesetze und entscheidet als höchster Richter über Leben und Tod seiner Untertanen. Wenn gegen ein anderes Land Krieg geführt wird, ist er Oberster Heerführer.“ Taheb: „Der Pharao ist unser König, der Pharao ist unser Gott. Das ist mir zu schwierig. Ich werde ihn nur noch Gottkönig nennen!“ Hörbuch 1, Track 7 DO01454040_046_067_Aegypten.indd 05.12.2011 15:10:53 Seite: 56 [Farbbalken für Fogra39] CyanMagentaYellowBl cK Aufgaben 77 1, 2 3, 4, 5, 6, 7 5, 6 1 Nenne die beiden Staatsformen der Römer: a) vor 500 v. Chr., b) nach 500 v. Chr. 2 Rechne aus, wie viele Stimmen ein Kandidat brauchte, um bei der Wahl zum Konsul eine Mehrheit zu erreichen (D 3). 3 Finde heraus, bei welchen Wählergruppen ein adliger Kandidat die notwendige Mehrheit für ein Amt am ehesten finden konnte (D 3). 4 Zeichne einen Plebejer oder Patrizier, wie du ihn dir vorstellst. Schreibe einige Infor ma tionen dazu (VT 1, VT 2, D 3). 5 Beamte wurden nur für ein Jahr gewählt und hatten mindestens einen gleichberechtigten Kollegen. Diskutiert die Vorund Nachteile (D 2). 6 Ein Plebejer unterhält sich um 400 v. Chr. mit seinem Sohn. Er spricht darüber, was die Plebejer schon erreicht haben. Doch er ist unzufrieden und fordert mehr. Schreibe einen Dialog und spielt die Szene in der Klasse nach (VT, D 1). 7 Erkläre, wie man Unterschiede in der Gesellschaft an der Kleidung erkennen konnte (D 3). D 2 Verfassung der römischen Republik um 300 v. Chr. 2 Konsuln – Wir leiten den Staat. – Wir sind die obersten Heerführer. – Wir berufen die Volksversammlung ein. weitere Beamte – Wir verwalten die Staatskasse. – Wir sind die Richter. – Wir sind für die Getreideverteilung verantwortlich. – Wir haben die Polizeigewalt. Gewählte Beamte, die die Staatsgeschäfte führen (Magistrate) – Wir sind nur von Plebejern gewählt. – Wir haben nicht so viel zu sagen wie die gewählten Beamten, aber wir können alle ihre Beschlüsse verbieten, wenn wir sie schlecht finden. 10 VolkstribunenSenat mit 300 Senatoren – Wir beraten die Konsuln. – Wir bereiten die Gesetze für die Volksversammlung vor. – Wir erklären den Krieg. – Wir schließen Friedensverträge ab. Wir Patrizier stimmen immer als erste ab. Eigentlich sind wir nur wenige, aber wir haben 80 Stimmen bei der Wahl. Wir reichen Plebejer – man nennt uns Ritter – stimmen danach ab. Wir sind auch nur eine kleine Gruppe, haben aber 18 Stimmen. Wir armen Plebejer kommen als letzte dran. Wir sind zwar viel mehr als die anderen zusammen, aber wir haben nur 95 Stimmen. D 3 Wie die Konsuln in der Volksversammlung gewählt wurden, erklären dir Gaius , Antonius und L cius (von links nach r chts). Achte auf ihre Kleidung: Gaius und Antonius tragen als Untergewand die Tunika. Das ist ein kurzärmeliges, langes Hemd aus Wolle oder Leinen. Darüber tragen sie eine Toga. Sklaven, Kinder und arme Römer wie Lucius hatten nur eine Tunika. Rom – vom Stadtstaat zum Weltreich753 v. Chr. bis 476 n. Chr. DO01454040_068_109_Rom_neu.indd 06.12.2011 09:44:55 Seite: 77 [Farbbalken für Fogra39] CyanMagentaYellowBl cK Zeitreise Zeitreise Geschichte sehen, hören, begreifen Verständlichkeit ist das A und O. Deshalb wurden die Verfassertexte von Schülern getestet. Anschauliche Geschichtserzählungen und Dialogtexte begeistern auch schwächere Schüler für das Fach Geschichte. Der Aufgabenblock beginnt immer mit leichten Reproduktionsaufgaben, die alle Schülerinnen und Schüler lösen können. Jede Kopiervorlage wird in zwei Niveaus angeboten. Die Kopiervorlagen auf dem niedrigen Niveau 1 stellen sicher, dass alle Schüler ihr Ziel erreichen. Tipp zur Differenzierung! Zeitreise bietet Geschichte als PortfolioUnterricht an. Dabei können die Schülerinnen und Schüler individuellen Interessen folgen und verschiedene Lernwege gehen. ab 3. Lernjahr inkl. Politik Autor: Klaus Leinen Kopiervorlage aus dem Zeitreise Kopiervorlagenband 1, ISBN: 978-3-12-451012-9 © Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2011 www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten Unser Staat ist eine Republik Als die Römer ihren letzten König vertrieben hatten, gaben sie ihrem Staat eine neue Bedeutung. Sie nannten ihn nun „res publica“, das heißt „öffentliche Sache“ oder „Sache des Volkes“. Damit wollten sie sagen: Grundsätzlich sind alle Bürger für ihren Staat verantwortlich. Dinge, die alle angingen, wurden auch gemeinsam geregelt. In der Volksversammlung stimmten die Bürger über Gesetze ab und wählten die Beamten der Stadt. An der Spitze standen die beiden Konsuln. Heute würden wir sie als die Regierungschefs der Stadt bezeichnen. Die römische Republik war aber nur dem Namen nach eine Sache des ganzen Volkes. In Wirklichkeit hatten die Adligen bei Wahlen ein höheres Stimmrecht und damit in der Politik mehr zu sagen als die übrigen Bürger. Deshalb sprechen wir von einer Adelsrepublik. Frauen waren von der Volksversammlung ganz ausgeschlossen. Auch unser Staat, die Bundesrepublik Deutschland, ist eine Republik. Wie diese Republik funktioniert, legt unsere Verfassung, das Grundgesetz, fest. Darin heißt es: Artikel 3: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt.“ Artikel 20: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen (…) ausgeübt.“ Artikel 38: „Die Abgeordneten des Deutschen Bundestages werden in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl gewählt. Sie sind Vertreter des ganzen Volkes. (…) Wahlberechtigt ist, wer das acht zehnte Lebensjahr vollendet hat.“ Artikel 39: „Der Bundestag wird (…) auf vier Jahre gewählt.“ Artikel 62: „Die Bundesregierung besteht aus dem Bundeskanzler und den Bundes ministern.“ Artikel 63: „Der Bundeskanzler wird (…) vom Bundestag (…) gewählt.“ Artikel 65: „Der Bundeskanzler bestimmt die Richtlinien der Politik und trägt dafür die Verantwortung.“ Artikel 77: „Die Bundesgesetze werden vom Bundestage beschlossen.“ 1. Vergleiche die römische Republik mit der Bundesrepublik Deutschland. Römische Republik Bundesrepublik Deutschland Wer macht die Gesetze? Wer wählt die Politiker? Wer leitet den Staat? Wer wählt den Staatschef? Sind alle Bürgerinnen und Bürger bei Wahlen gleichberechtigt? 2. Kreuze an: Ist die römische Republik eine Sache des ganzen Volkes“? ja nein Begründe deine Meinung: 3. Kreuze an: Ist unser Staat eine „Sache des ganzen Volkes“? ja nein Begründe deine Meinung: Das Alte RomKopiervorlage 18, Niveau 2 1 2 | |
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